Die Großspitz Zuchtordnung

Bedingungen für die Zucht im Verein für Deutsche Spitze e.V. (VfDSp e.V.) und dem Verein für Spitze und verwandte Rassen e.V. (VSVR e.V.)

Eine neutrale Gegenüberstellung der beiden größten deutschen Zuchtvereine unter dem Dachverband des VDH und IHV

Grundsätzliche Regelungen

VereinVfDSp e.V.VSVR e.V.
Voraussetzungen der Zuchtstätte– Sachkunde 1
– Internationaler Schutz des Zuchtstättennamens
– Bei Erstzüchter Bescheinigung durch Zuchtwart zur Erfüllung der Aufzuchtbedingungen
– Überprüfung alle 36 Monate
– Sachkunde 2
– Zuchtstättenzulassung im VSVR
– Registrierung und Schutz des Zuchtstättennamens
– Zuchtzulassungen anderer Vereine werden anerkanntInternationaler Schutz auf Wunsch  
Mindestalter der Zuchttiere
(Zeitpunkt des ersten Deckakts)
Hündinnen:
15 Monate

Rüden:
14 Monate  
Hündinnen
über 45 cm: 21 Monate
unter 45 cm: 18 Monate

Rüden
Mindestalter 18 Monate
(Ausnahmen durch Vorstand möglich)
Höchstalter der ZuchttiereHündinnen: Bis 8. Lebensjahr (Ausnahmegenehmigung möglich)
Rüden: Keine Grenze
Hündinnen: Bis 8. Lebensjahr
(Ausnahmegenehmigung möglich)
Rüden: Keine Grenze
Häufigkeit der ZuchtverwendungHündinnen:
Nicht mehr als einen Wurf pro Kalenderjahr, aber nicht mehr als zwei Würfe innerhalb von 24 Monaten, Stichtag ist Wurftag
Eine Hündin darf nicht mehr Welpen aufziehen, als es ihre Kondition zulässt
Ausnahme: Bei totgeborenem Wurf, zweiter Wurf im gleichen Kalenderjahr zulässig

Rüden: keine Begrenzung
Hündinnen:
Nicht mehr als einen Wurf innerhalb von 12 Monaten
Eine Hündin darf nicht mehr Welpen aufziehen, als ihre Kondition zulässt.
Ausnahme: Bei geringer Wurfstärke und großem Läufigkeitsabstand  

Rüden: keine Begrenzung
Auswahl der Zuchtpartner  Verpaarung zwischen Varietäten sind mit Genehmigung möglich (nicht mit Zwerg- & Wolfsspitz)
Deckrüden-Besitzer mit Wohnsitz in Deutschland muss Hauptmitglied im VfDS sein  
Inzestzucht ist verboten, Linienzucht ist nicht erwünscht
Möglichst geringe Inzuchtkoeffizienten (IK) und Ahnenverlust-koeffizienten (AK)Verpaarungen ab einem IK von 5% bedürfen Einzelfallgenehmigung Varietäten-Verpaarung innerhalb der Rasse Deutscher Spitz bedarf einer Genehmigung Partner soll ggf. Mängel ausgleichen
Widerruf der
Zuchtzulassung
Spätere Feststellung von Fehler oder Erberkrankungen
Wenn ein oder mehrere Nachkommen erbliche Defekte aufweisen
Hündinnen dürfen nach zweimaligem Kaiserschnitt nicht mehr zur Zucht verwendet werden
Spätere Feststellung von Fehler, Erberkrankungen oder Verhaltensänderungen
Wenn ein oder mehrere Nachkommen erbliche Defekte aufweisen
Hündinnen dürfen nach zweimaligem Kaiserschnitt nicht mehr zur Zucht verwendet werden  

Verpflichtende medizinische Untersuchungen zur Zuchtzulassung

VereinVfDSp e.V.VSVR e.V.
HD Pflichtuntersuchung
(Hüftdysplasie)
Ja

Pflicht: Mindestens 12 Monate bei Röntgen
(bei großwüchsigen Rassen ein höheres Mindestalter)

HD-A, B, C
HD-C nur mit HD-A
Ja

Empfehlung ab 18 Monate für Röntgen
 
HD-A & B
HD-C nur mit A (bedarf Genehmigung)
ED Pflichtuntersuchung
(Ellenbogengelenksdysplasie)
Nein, freiwillig
Zuchttauglich sind ED-0 bis ED-1
keine Einschränkungen
Ja
Zuchttauglich ist ED-0
ED-1 nur mit ED-0 (bedarf Genehmigung)
PL Untersuchung
(Patellaluxation)
Großspitz & Wolfsspitz freiwillig
Klein- & Mittelspitz Pflicht
bei Großspitz & Wolfsspitz freiwillig
Pflicht für Klein- & Mittelspitz
Pflicht bei Verpaarung von
Mittelspitz x Großspitz

Genetische Untersuchungen & Farbe

VereinVfDSp e.V.VSVR e.V.
DNA-ProfilISAG 2006-Standard oder neuer– ISAG 2020-Standard
– Feragen: dog-check 4.0 & Patentpanel
– DLA-Haplotypen-Bestimmung
OCA2 Albino
(C-Lokus: cOCA2/cOCA2)
– Untersuchung verpflichtend
– Zucht nur Träger mit Nichtträger
– Untersuchung verpflichtend
– Zucht Träger mit Nichtträger
– Ausnahmegenehmigung möglich
PRCD-PRA
(Progressive Retinaatrophie)
– Untersuchung verpflichtend
– Zucht Träger nur mit Nichtträger
– Alle Nachkommen aus einer Verpaarung bei der ein Elterntier Träger ist, sind vor der Abgabe als Welpen auf prcd-PRA zu testen
– Test muss durch Tierarzt durchgeführt werden (Chipnr eindeutig zugeordnet, kein Backenabstrich)
– Untersuchung verpflichtend
– Zucht nur Träger mit Nichtträger
– Keine verbindliche Regelung wie der Test durchgeführt werden muss (Blut oder Backenabstrich)
Willebrandt
Typ I & II
Keine Regelung im Moment– Untersuchung verpflichtend
– Zucht nur Träger mit Nichtträger
Degenerative Myelopathie
(DM)
Keine Regelung im Moment– Untersuchung verpflichtend
– Zucht nur Träger mit Nichtträger
FarbeneinschränkungFarbverpaarungen innerhalb des Größenschlages Großspitz sind erlaubt zwischen Schwarz und Braun; Schwarz und Weiß

Orange, Graugewolkte und andersfarbige Großspitze, die lediglich aufgrund ihrer Farbe die Mindestformwertnote nicht erreichten, können eine Sondergenehmigung erhalten

Merle ist nicht zugelassen
Alle Farben und Farbschläge sind erlaubt Merle ist nicht zugelassen
Dilute/Dilution
(D-Lokus: d/d)
Keine Angabe
Bei Zuchtzulassung verpflichtender Gentest
– Untersuchung verpflichtend
– Zucht nur Träger mit Nichtträger
– Ausnahmegenehmigung möglich
Merle
(Mh, M, Ma+, Ma, Mc+, Mc, m)
Bei Zuchtzulassung
Verpflichtender Gentest Positiv: Führt zu Zuchtausschluss
Fellfarben-Test nur bei Registerhunden Verpflichtend Positiv: Führt zu Zuchtausschluss

Zuchttauglichkeitsprüfung

VereinVfDSp e.V.VSVR e.V.
Wesensprüfung / VerhaltensbeurteilungDurch Bestätigung eines Spezialrichters oder
Bestandene Begleithundeprüfung durch VDH-Verein
Die Wesensprüfung hat auf die im Standard festgelegten Merkmale zu erfolgen
Phänotypische Begutachtung  Mindestalter des Hundes 15 Monate

Zwei Bewertungen mit Mindestformwertnote mindestens „sehr gut“ auf versch. VDH Rassehundeausstellungen
(2 versch. Spezialrichter)
Wird von Zuchtwart, Zuchtrichter oder vom Verein beauftrage Person durchgeführt
oder
durch zwei Bewertungen auf versch. Ausstellungen (IHV) mindestens „sehr gut“ (2 versch. Spezialrichter)
  1. Bei der Zuchtstättenabnahme gibt es eine Art mündliche Prüfung, die Sachkunde wird abgefragt. Ein Neuzüchterseminar könnte künftig Voraussetzung werden ↩︎
  2. Es werden mehrere Sachkundenachweise zugelassen, z. B. die Schulung von Laboklin oder petvet. Schulung kann durch ein qualifiziertes Vereinsmitglied stattfinden, wenn kein öffentliches Seminar zeitnah belegbar ist. ↩︎

Mit freundlicher Unterstützung von: Barbara Tuschl (Züchterin im VfDSp e.V.) und Livia Kittlitz (1. Vorsitzende des VSVR e.V.)

Stand Mai 2025



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