PHPT – Primärer Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Schilddrüse)

„Der primäre Hyperparathyreoidismus (PHPT) ist eine Erkrankung, die vor allem ältere Hunde betrifft und durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen gekennzeichnet ist – kleinen, aber entscheidenden Organen, die den Kalziumhaushalt regulieren. Diese Funktionsstörung führt zu einer signifikanten Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut, was schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann.

Obwohl PHPT grundsätzlich bei allen Hunderassen auftreten kann, besteht eine bemerkenswerte Prädisposition beim Wolfsspitz.

Im Gegensatz zu rezessiv vererbten Erkrankungen wie der Dilution (Farbverdünnung) oder der zyklischen Neutropenie (CDA), bei denen beide Elternteile Träger des veränderten Allels sein müssen, wird PHPT beim Wolfsspitz dominant vererbt. Das bedeutet, dass bereits ein einziges betroffenes Allel von einem Elternteil ausreicht, um die Erkrankung an die Nachkommen weiterzugeben.

Ein Umfangreicher Bericht von Jane Saunders (2008) über PHPT beim Wolfsspitz und die Vererbung der Erkrankung:

Symptome vom primären Hyperparathyreoidismus

Die Ursache für den primären Hyperparathyreoidismus (PHPT) liegt primär in Veränderungen der Nebenschilddrüsen selbst, wobei in seltenen Fällen auch Tumore, wie beispielsweise Nierenkarzinome, eine Rolle spielen können. Die Folge ist ein chronischer Anstieg des Kalziumspiegels im Blut (Hyperkalzämie), begleitet von einem Absinken des Phosphorgehalts (Hypophosphatämie). Um den erhöhten Kalziumspiegel auszugleichen, mobilisiert der Körper in einem schleichenden Prozess Kalzium aus den Knochen, was sukzessive zu Knochenabbau (Osteoporose) und gleichzeitig zu Kalkablagerungen in den inneren Organen (Kalzinose) führen kann. Oftmals manifestieren sich die klinischen Anzeichen erst im fortgeschrittenen Alter, nicht selten erst ab dem siebten Lebensjahr.

Angesichts der potenziellen Spätfolgen ist eine frühzeitige genetische Untersuchung auf eine PHPT-Trägerschaft dringend zu empfehlen. In den Vereinigten Staaten entwickelte Dr. Goldstein einen spezifischen Gentest, der das verantwortliche Gen oder eine eng gekoppelte Region nachweist. Bedauerlicherweise ist dieser Test derzeit nur durch Einsendung einer Blut- oder Speichelprobe in die USA zugänglich. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht jedoch den Beginn einer adäquaten Therapie, welche die Lebensqualität betroffener Hunde maßgeblich verbessern und ihre Lebenserwartung verlängern kann.


Quellenangaben:



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