Der Renommierhund galt ca. 1860-1915 als ein Luxusobjekt, der den Stand seines Besitzers anheben sollte. Als Renommierhunde galten „Berghunde oder Alpenhunde“ (später Leonberger), Neufundländer, Bernhardiner und Doggen sowie weitere große Molosser Rassen.
„Hervorragende Größe, auffällige Schönheit oder augenfällige Hässlichkeit“ gehören zu den Eigenschaften, die ein Renommierhund besitzen müsse – so ein Zitat nach „Der Hund, ein Mitarbeiter an den Werken des Menschen“ von Ernst FLOEßEL (1906)
Deutlich wird der beginnende Wandel des Begriffes „Renommierhund“. Während es sich 1879 noch um ein Verkaufsargument von Hundehändlern handelte, wird 1906 bereits eine negative Besetzung dieses Begriffes erkennbar. Hans JOACHIM verdeutlicht dies, wenn er im Kriegsjahr 1916 äußert: „Es muss zugegeben werden, dass dennoch in dieser Richtung der Volksstimmung Rechnung getragen werden muss, denn es kann kein Zweifel darüber bestehen, dass bittere Gefühle in den allermeisten Volkskreisen ausgelöst werden, wenn irgend ein Protz mit seinem Renommierhund herausfordernd durch die Straßen zieht, während mancher Familienvater nicht weiss, wie er seine Kinder sattfüttern soll.“ (JOACHIM, Hans (1916): Hundesteuer. Hundesport und Jagd 45/46, S. 351)
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