Pomsky vs. Alaskan Klee Kai

Zwei Spitz-Hybridrassen – teils leidenschaftliche Schlittenhunde, teils passionierte Wachhunde

Die Nachfrage nach einem kleineren Hund im Husky-Look hat zur Entstehung einer neuen Hybridrasse geführt: Dem Pomsky.
Wer sich also schon einmal gefragt hat, ob es eine kleinere, niedlichere Version des Siberian Huskys gibt, trifft mit dem Pomsky genau diesen Nerv.

Der Wunsch nach einem Hund mit „Wolfsoptik“ – markante Gesichtszeichnung, mittellanges Fell, auffällige Augenfarben wie Eisblau oder verschiedenfarbig (heterochrom) – besteht schon lange. Viele Interessenten bevorzugen jedoch ein kompakteres Format: klein bis mittelgroß, statt der üblichen 14–22 kg eines Huskys. Dieses Idealbild führte zur gezielten Kreuzung zweier sehr unterschiedlicher Hunderassen: dem Siberian Husky und dem Zwergspitz (Pomeranian).

Dabei stellt sich berechtigterweise die Frage, warum hierfür nicht auf bereits existierende nordische Rassen wie den Alaskan Klee Kai zurückgegriffen wurde – eine Rasse, die Husky-Merkmale ebenfalls in einem kleineren Format vereint.

Ein deutscher Züchter erklärt hierzu:

„Der Pomsky ist eine vom Menschen geplante und gezielt durchgeführte Kreuzung zweier Hunderassen, um bestimmte körperliche oder charakterliche Merkmale zu vereinen.“

Offen bleibt dabei jedoch der Hinweis, dass diese Zucht nicht auf natürlichem Wege erfolgt, sondern auf gezielter Reproduktionstechnologie basiert, da Größenunterschiede zwischen Husky und Zwergspitz eine natürliche Fortpflanzung nahezu unmöglich machen. In der Praxis bedeutet dies: Der Pomsky vereint äußerlich zwar oft Merkmale eines spitzartigen Hundes mit der Husky-Optik, genetisch kann das Spektrum seiner Eigenschaften jedoch weit auseinanderliegen.

So bewegt er sich charakterlich zwischen einem aktiven, lauffreudigen Schlittenhund und einem ortstreuen, teils misstrauischen Begleithund mit Wachinstinkt. Aufgrund dieser unvorhersehbaren Mischung wird der Pomsky nicht selten als „Wundertüte“ beschrieben – charmant formuliert, aber auch ein Hinweis auf seine teils schwer kalkulierbare Wesensentwicklung.

Mit einem Preis von rund 2.500 bis 3.500 Euro pro Welpe zählt der Pomsky zu den teureren Hybridrassen – optisch attraktiv, aber mit einer charakterlichen Unbekannten, die vor der Anschaffung sorgfältig bedacht werden sollte.

Pomsky in Merle
Pomsky aus den USA

Gegenüberstellung:
Alaskan Klee Kai vs. Pomsky


Alaskan Klee Kai

Hybridrasse aus:
Sibirischer Husky, American Eskimo Dog und Schipperke

Entstanden: ca. 1970er-Jahren von Linda S. Spurlin in Alaska
Wurde 2020 vom AKC als eigene Rasse anerkannt, nicht im FCI

Gewicht: ca 4,5 – 14 kg

Fell: häufig sehr dicht, fein und kurz oder mittellang
Farben: meistens Domino-Zeichnung in schwarz-weiß

Kopf: Runde Form, Ohren groß und eher seitlich schräg angesetzt, bildet harmonisches Dreieck

Größen:
Toy: Bis 33 cm Schulterhöhe
Miniatur: 33–38 cm Schulterhöhe
Standard: 38–43 cm Schulterhöhe

Pomsky

Hybridrasse aus:
Sibirischer Husky und Pomeranian (Zwergspitz)

Entstanden: ca. 2009 in USA entstanden
Bisher noch nicht als eigene Rasse anerkannt

Gewicht: 4,5 – 23 kg

Fell: häufig üppig, wollig und langhaarig
Farben: Neben der klassischen Dominio-Zeichnung schwarz-weiß und braun-weiß kann der Pomsky auch einfarbig oder Merle sein

Kopf: Rund, wirkt oval wegen Felllänge, Ohren oft klein bis mittelgroß, enger und gestellt und aufrecht

Größen:
Toy: Bis 26 cm Schulterhöhe
Miniatur: bis 36 cm Schulterhöhe
Standard: bis 42 cm Schulterhöhe

Bild: Youtube JamesandLaurent – Vergleich Kopfform Alaskan Klee Kai (links) und Pomsky (rechts)

Alaskan Klee Kai

Mögliche Erkrankungen:

  • Patellaluxation: Eine Erkrankung der Kniescheibe, die bei kleinen Hunderassen häufiger vorkommt.
  • Augenerkrankungen: Grauer Star (Katarakt) oder Progressive Netzhautatrophie (PRA).
  • Schilddrüsenunterfunktion: Eine Stoffwechselerkrankung, die bei regelmäßigen Untersuchungen erkannt werden kann.
  • Herzprobleme: Gelegentlich können Herzklappenfehler auftreten.
  • Faktor VII-Defizienz: Beim Alaskan Klee Kai ist ein möglicher Mangel an Faktor VII bekannt. Dabei handelt es sich um eine Blutgerinnungsstörung, die zu einer erhöhten Blutungsneigung führen kann.

Pomsky

Mögliche Erkrankungen:

  • Anfälligkeit für verschiedene Allergien
  • Degenerative Myelopathie (DM): langsam fortschreitendes Absterben der langen Rückenmarksbahnen
  • Gelenkerkrankungen z.B. Patellaluxation
  • Legg-Calvé-Perthes-Krankheit: degenerative Erkrankung des Femurkopfes und Femurhalses, die zum Kollaps, sekundärer Osteoarthritis, Schmerzen und Lahmheit führt
  • Augenprobleme wegen zu kleinem Kopf und zu engem Tränenkanal (Epiphora)
  • Alopezie X / Black Skin Disease: Schrittweiser Haarausfall mit teilweise Schwarzfärbung der Haut
  • Trachealkollaps: Luftröhrenverengung
  • Zahnerkrankung: Durch zu kleines oder zu kurzes Kiefer
  • Gefahr für Double-Merle Schäden: ohne einen vorherigen Farbgenetik-Test der Elterntiere

Vorteile & Nachteile

Gründe die für den Alaksan Klee Kai sprechen

  • Kompakte Größe: Ideal für kleinere Haushalte oder Wohnungen.
  • Intelligent & lernfreudig: Gut trainierbar mit positiver Verstärkung.
  • Sauberkeit: Viele sind von Natur aus stubenrein oder sehr reinlich.
  • Wachsam & aufmerksam: Guter Melder, ohne übermäßiges Aggressionspotenzial.
  • Husky-Optik im Mini-Format: Optisch sehr ansprechend für Liebhaber nordischer Rassen.
  • Aktiv & sportlich: Eignet sich für Agility, Tricktraining oder aktive Spaziergänge.

Gründe die gegen den Alaskan Klee Kai sprechen

  • Misstrauen gegenüber Fremden: Oft reserviert bis scheu – aufwendige Sozialisierung nötig.
  • Nicht ideal für Kleinkinder: Reizüberflutung und Rückzugstendenzen möglich.
  • Hoher Bewegungsdrang: Unterforderung kann zu Verhaltensproblemen führen.
  • Reaktivität: Neigt zu überempfindlichem Verhalten, z. B. bei Geräuschen oder schnellen Bewegungen.
  • Trennungsangst möglich: Nicht gut für Menschen mit langen Arbeitszeiten oder häufigem Alleinlassen.

Vorteile & Nachteile

Gründe die für den Pomsky sprechen

  • Auffällige Optik: Sehr beliebt durch die „Mini-Husky“-Erscheinung mit blauen oder verschiedenfarbigen Augen.
  • Starke Bindung zum Menschen: Anhänglich, verschmust und loyal.
  • Intelligent & lernfähig: Kann gut Tricks und Kommandos lernen – wenn motiviert.
  • Wachsamkeit: Eignet sich als aufmerksamer Haushund mit Schutzinstinkt (durch Spitz-Anteil).
  • Temperamentvoll & verspielt: Passt zu aktiven Menschen oder Familien mit älteren Kindern.

Gründe die gegen den Pomsky sprechen

  • Wesensvielfalt (Wundertüte): Verhalten ist unvorhersehbar, da Hybridrasse – genetisch uneinheitlich.
  • Eigenständig bis stur: Besonders Husky-Anteil kann Erziehung erschweren.
  • Bellfreudigkeit: Spitz-Typisch – kann in Mietwohnungen zum Problem werden.
  • Trennungsangst: Kommt häufig vor – frühzeitiges Training notwendig.
  • Teuer in der Anschaffung: Welpenpreise zwischen 2.500–3.500 € sind die Regel.
  • Zucht ethisch umstritten: Hybridzucht birgt gesundheitliche und tierschutzrelevante Risiken.

Zusammenfassung:

Der Alaskan Klee Kai – Der kleine, energiegeladene Nordhund

Der Alaskan Klee Kai ist eine intelligente, lebhafte und aufmerksame Hunderasse, die ursprünglich in den 1970er Jahren in den USA gezüchtet wurde, um eine kleinere Version des Alaskan Huskys zu schaffen. Er gilt als feinfühlig und wachsam – Eigenschaften, die ihn zu einem treuen, aber auch anspruchsvollen Begleiter machen.

Wie viele nordische Rassen neigt auch der Klee Kai dazu, eine starke Bindung zu seiner Bezugsperson aufzubauen. Diese enge Beziehung kann jedoch auch zu Trennungsangst führen, wenn der Hund zu lange allein gelassen wird. 1

In puncto Erziehung zeigt sich der Klee Kai häufig als reaktiv und sensibel, was eine besonders konsequente, aber zugleich geduldige und positiv verstärkende Trainingsmethode erfordert. Aufgrund seiner Intelligenz lernt er schnell, benötigt jedoch geistige Auslastung und Struktur.

Obwohl er optisch und größenmäßig viele Interessierte anspricht, ist der Alaskan Klee Kai nicht automatisch ein idealer Familienhund mit kleinen Kindern. Seine geringe Reizschwelle, sein manchmal zurückhaltendes Wesen und die Tendenz zur Überforderung in chaotischen Umgebungen können den Alltag mit Kleinkindern herausfordernd machen. Natürlich hängt dies stark vom individuellen Tier, der Sozialisierung und der Erziehung ab.

Gegenüber Fremden zeigt sich der Alaskan Klee Kai oft misstrauisch oder reserviert, was ihn zwar zu einem wachsamen Hund macht, aber auch zu einer Rasse, die nicht jedem Besucher sofort freundlich begegnet. Diese Vorsicht ist kein Zeichen von Aggression, sondern ein rassetypisches Merkmal.

Zusammenfassung:

Der Pomsky – Optisch ein Blickfang, charakterlich eine Herausforderung

Der Pomsky – eine Hybridrasse aus Siberian Husky und Zwergspitz (Pomeranian) – vereint Eigenschaften zweier sehr unterschiedlicher Hunderassen. Typisch für Designerhunde kann auch beim Pomsky das Wesen individuell stark variieren. Dennoch zeigen viele Vertreter der Rasse einige wiederkehrende Charakterzüge.

Pomskys bauen häufig eine intensive Bindung zu ihren Bezugspersonen auf. Sie gelten als loyal, anhänglich und menschenbezogen, was sie zu angenehmen Begleitern machen kann. Gleichzeitig bringen viele Pomskys auch die ausgeprägte Eigenständigkeit ihrer Elterntiere mit – besonders die des Huskys. Diese kann sich im Alltag als geringere Kooperationsbereitschaft äußern und erfordert geduldige, erfahrene Halter, die auf konsequente, aber faire Erziehung setzen. 2

Vom Pomeranian erben Pomskys oft wachsamkeitsbezogene Spitz-Merkmale: Bellfreudigkeit, Territorialverhalten und ein gewisser Misstrauen gegenüber Fremden. Diese Eigenschaften können sie – bei entsprechender Sozialisation – zu aufmerksamen Haushunden machen, die sich nicht scheuen, ihre Familie zu „warnen“. Eine gewisse Reaktivität ist daher nicht ungewöhnlich.

Wie ihre Ursprungstiere neigt auch der Pomsky dazu, Trennungsangst zu entwickeln, wenn er zu lange allein gelassen wird. Dies kann zu unerwünschtem Verhalten wie Jaulen, Zerstörung oder Unruhe führen. Frühzeitige Gewöhnung an Alleinbleiben und ausreichend mentale wie körperliche Auslastung sind hier entscheidend.

Der Pomsky ist in der Regel intelligent, lebhaft und temperamentvoll, was ihn für aktive Menschen interessant macht. Seine Selbstständigkeit und Unberechenbarkeit in der Wesensentwicklung – typisch für Hybridhunde – bedeuten jedoch auch, dass nicht jeder Pomsky automatisch ein einfach zu führender Hund ist. Je nach Veranlagung kann der eine stark an den Husky, der andere mehr an den Spitz erinnern – oder beides in wechselnder Ausprägung vereinen.


Quellenangaben:

https://www.youtube.com/@JamesandLaurent

https://a-z-animals.com

https://dogondo.de/de/rassen/alaskan-klee-kai

https://thepetshop.pk

https://petplays.com.

  1. https://www.akc.org/dog-breeds/alaskan-klee-kai/ ↩︎
  2. https://www.pomskyclubofamerica.org/ ↩︎



weitere Beiträge für dich

Language