Synonyme: Japanischer Spitz, Nihon Supittsu (Japan-Spitz)

Entwicklung des Japanspitzes – Herkunft, Geschichte und Verbreitung
Der Japanspitz, heute als charmante und elegante Begleithunderasse bekannt, hat eine komplexe und internationale Entwicklungsgeschichte. Obwohl Japan die Herkunft der Rasse für sich beansprucht, sind die Wurzeln des Japanspitzes international. Es wird angenommen, dass die Hunde über Sibirien und Nord-Ost-China nach Japan importiert wurden. 1925 wurden zwei Paare weißer Spitze aus Kanada importiert 1 und bis etwa 1936 folgten weitere Importe aus Kanada, den USA, Australien und China.
Frühe Ursprünge: Weiße Spitze in Europa und Russland
Lange bevor der Japanspitz in Japan gezüchtet wurde, existierten in ganz Europa mittelgroße, weiße Spitze. Besonders in Deutschland und Russland waren diese Hunde weit verbreitet und galten als wachsame, robuste und vielseitige Begleiter. Sie bildeten einen wichtigen genetischen Grundstock für spätere Spitzrassen weltweit. Auch in Amerika tauchten gegen Ende des 19. Jahrhunderts „weiße Spitze“ auf, die wegen des Krieges zu American Eskimo Dogs umbenannt wurden, sie gelangten durch Auswanderer aus Europa nach Amerika.
Der Weg nach Japan: Einflüsse aus aller Welt
Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen weiße Spitze auch in Japan. Dies wird häufig mit den damaligen Bewegungen von Streitkräften und deren Familien in Verbindung gebracht, die zwischen Japan, China, Russland, Amerika und Kanada pendelten und ihre Haustiere mitbrachten. Damit gelangten verschiedene Spitztypen nach Ostasien, darunter sehr wahrscheinlich der weiße Deutsche Spitz, der als einer der wichtigsten Vorfahren des späteren Japanspitzes gilt.
Zwischen den 1920er und 1930er Jahren wurden gezielt weiße Spitze aus Kanada, den USA, Australien und China nach Japan importiert. Diese Hunde wurden bewusst gekreuzt, um einen einheitlichen Spitz mit freundlichem Wesen, kompakter Größe und reinweißem Fell zu entwickeln. Es lässt sich nicht ausschließen, dass auch japanische Rassen mitgewirkt haben. Es gab Zeiten in denen der Japanspitz bis zu 40 cm oder nur 33 cm groß sein durfte, während in Japan allgemein die Größengrenze auf 36 cm festgeschrieben wurde.

Übersetzung
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Nagoya, Stadt Higashi, Bezirk 6, Shado-dori, Ansprechpartner: Herr Yoshimichi Sakai (Hundezucht)
Zuchtentwicklung in Japan: 1920 bis 1950
Der moderne Japanspitz, wie wir ihn heute kennen, entstand also zwischen 1920 und 1950. In dieser Zeit bemühten sich japanische Züchter darum, aus den verschiedenen importierten Spitztypen eine klar definierte Rasse zu formen. Der Zweite Weltkrieg erschwerte diese Arbeit zeitweise, dennoch wurde die Zucht nach 1945 wieder intensiv aufgenommen.
In dieser Zeit verkauften sich Hunde in Tierhandlungen sehr gut (Engpass durch Einsatz im Militär), was dazu führte, dass viele Besitzer von Hündinnen ohne Kenntnisse oder Erfahrung züchteten – der „Spitzboom“ brach aus. Dies führte zu einem deutlichen Qualitätsverlust der Rasse. Der Japanische Kennel Club (JKC) verfügte damals noch über keinen Rassestandard; maßgeblich war lediglich das Motto „Je kleiner, desto besser“. Da zahlreiche Welpen ohne Stammbaum verkauft wurden, schätzte man, dass auf einen registrierten Hund etwa drei nicht registrierte Tiere kamen. Zugleich galt es als üblich, Hunde im Freien zu halten. Auch die Japanspitze liefen häufig frei herum, was ihren Ruf als „laute Hunde“ weiter negativ verstärkte.
In den 1950er und 1960er Jahren legten japanische Spitzvereine schließlich verbindliche Rassestandards fest. Der Japan Kennel Club (JKC) formalisierte den Standard nach dem Krieg, und später wurde der Japanspitz auch von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt.
Mit der Lockerung des Devisenexportkontrollgesetzes 1960 stieg der Import westlicher Rassen wie Amerikanischer Cocker Spaniel, Collie, Malteser und Pomeranian deutlich an. Der Hundemarkt verlagerte sich zunehmend weg vom Japanspitz. Nach dem Ende des „Spitzbooms“ blieb das negative Image der „laut bellenden“ Tiere bestehen. Trotz dieser schwierigen Phase wurde die Rasse durch engagierte Liebhaber kontinuierlich verbessert. Linien, die während des Booms entstanden waren, verschwanden nach und nach vom Markt, sodass die seriöse Zucht langfristig wenig Schaden nahm.
Durch gezielte Zucht konnte in den letzten Jahrzehnten das Bellen beim Japanspitz reduziert werden. Ebenso verstärkte man das fröhliche, sensible Wesen der Hunde und fand damit international Anerkennung. Heute entsprechen viele Tiere dem Rassestandard und der Japanspitz erlebt in Japan ein Comeback. Für die Zukunft wünschen sich Züchter und Liebhaber vor allem stabile Rahmenbedingungen, um weiterhin gesunde, typvolle und beliebte Begleithunde hervorbringen zu können.

Internationale Verbreitung: Von Japan in die Welt
Schon kurz nach seiner Etablierung begann der Japanspitz, sich weltweit zu verbreiten. Besonders früh erreichte er Australien, wo Hunde aus japanischen Linien Einzug hielten. In Europa begann seine Reise 1973 nach Schweden. 1977 wurden erste Hunde von Schweden nach England exportiert. Australische Züchter wiederum profitierten von diesen europäischen Linien: Sie importierten Nachkommen der frühen englischen Japanspitze und brachten die Rasse 1979 wieder nach Australien. 1981 wurde dort der erste dokumentierte Wurf geboren.
Erst 1990 fiel auch in Deutschland der erste Wurf Japanspitze. Familie Zapf (aus Gröbenzell bei München) hatte aus Österreich und Holland je einen Japanspitz erworben. Der erste und einzige Wurf im Zwinger „von der Böhmerwies’n“ fiel am 28.09.1990. Doch weil die Rasse weitgehend unbekannt war, fanden sich für Welpen nur schwer Liebhaber. Die Bekanntheit in Deutschland stieg, als der Japan Kennel Club im Rahmen der VDH-Bundessiegerzuchtschau 1993 in Dortmund eine Spezialausstellung für japanische Hunderassen durchführte.
Was zeichnet den Japanspitz aus?
Aussehen
Der Japanspitz zeichnet sich durch ein elegantes, harmonisches Erscheinungsbild aus, das im Rassestandard klar definiert ist. Sein Fell ist reinweiß, üppig und von feiner, gerader Struktur, mit dichter Unterwolle, die ihm sein charakteristisches, wolkenartiges Volumen verleiht. Die kleinen, dreieckigen Ohren stehen aufrecht und betonen den wachsamen Ausdruck, während die dunklen, mandelförmigen Augen einen freundlichen, lebhaften Eindruck vermitteln. Der Körper ist rechteckig, kompakt und gut proportioniert, mit einer hoch angesetzten, über den Rücken getragenen, buschigen Rute – ein typisches Merkmal vieler Spitzrassen. Insgesamt soll der Japanspitz ein leichtes, anmutiges und gut ausbalanciertes Gesamtbild zeigen.
Besonderheiten:
- Größe: 30–38 cm Schulterhöhe
- Gewicht: ca. 5–10 kg
- Typisch sind der spitze Fang, kleine dreieckige Ohren, buschige Rute, die über dem Rücken getragen wird, schneeweißes Fell
- Sie sind ausgezeichnete Wachhunde (schlagen nicht ohne Grund an)
- anhänglich, treu, verschmust (lieben die Nähe ihrer Menschen)
- sehr aufmerksam und von erstaunlicher Lernfähigkeit
- fröhliche und sportliche Begleiter, die mit ihrer enormen Ausdauer und Geschicklichkeit bei Freizeitaktivitäten und Hundesport überraschen
- besitzen kein Hüteverhalten und nur sehr gering ausgeprägten Jagdtrieb
- Das wunderschöne, kuschelige, lange Fell ist sehr pflegeleicht
- es fehlt nahezu der typische „Hundegeruch“

Wesen
Wesentlich für die Rasse ist ihr ausgeglichenes und menschenbezogenes Wesen. Der Japanspitz gilt als freundlich, anhänglich und intelligent und zeigt sich im Alltag aufmerksam, ohne übermäßig wachsam oder nervös zu sein. Er ist bekannt für seine hohe Lernbereitschaft und lässt sich gut erziehen, was ihn sowohl für Familien als auch für Einzelpersonen attraktiv macht. Trotz seiner lebhaften Natur ist er nicht überdreht, sondern ein angenehmer, fröhlicher Begleiter, der seine Nähe zum Menschen sucht und seine Umgebung mit positiver Energie bereichert. Weil er so flink ist, eignet er sich hervorragend für Hundesportarten wie Agility und Dogdancing.
Krankheiten
Der Japanspitz gilt insgesamt als robuste und gesunde Hunderasse mit nur geringer Krankheitsanfälligkeit. Dennoch können vereinzelt bestimmte Erkrankungen auftreten. Dazu zählen unter anderem Hüftdysplasie, Patellaluxation, die Legg-Calvé-Perthes-Erkrankung sowie das Shaker-Syndrom. Zudem können verengte Tränenkanäle oder Augenprobleme wie Distichiasis eine Rolle spielen. Auch Entzündungen an Nase, Ohren und Pfoten kommen vor, ebenso wie allergische Reaktionen.
Unterscheidung: Japanspitz und Deutscher Spitz
Das Erscheinungsbild von Mittelspitz und Japanspitz unterscheidet sich nur in einigen Details, weshalb eine genaue Zuordnung mitunter wirklich schwierig sein kann. Ein Hinweis ergibt sich aus der Form und Stellung der Augen, die je nach Rasse leicht variieren. Der Japanspitz weist in der Regel einen rechteckigen Körperbau auf, ist also etwas länger als hoch, und wirkt durch sein dichtes Haarkleid insgesamt sehr plüschig. Sein Gesichtsausdruck wird häufig als weich und freundlich beschrieben.
Der Mittelspitz hingegen zeigt meist eine etwas trockenere, klarer definierte Schnauzenpartie. Auch die Ohren können zur Unterscheidung beitragen: Beim Japanspitz sind sie klein, dreieckig und hoch angesetzt, während die Ohren des Deutschen Spitzes häufig etwas größer, enger angesetzt und gelegentlich mit einer leichten Wellenform am Außenrand versehen sind.
| Merkmal | Japanspitz | Deutscher Spitz |
|---|---|---|
| Farbe | Ausschließlich reinweiß | Verschiedene Farben wie z. B. weiß, schwarz, braun, wolfsfarben, gescheckt, sable, etc. |
| Ausdruck | Niedlich, freundlich, sonnig | Wachsam, neugierig, keck bis feist |
| Körperbau | Etwas länger als hoch (rechteckiger Körperbau); harmonisch | Stämmig und eher quadratisch, Mähne kann stärker betont sein |
| Temperament | Ruhiger, bellt weniger, ist anhänglicher und kaum misstrauisch gegenüber Fremden | Eher wachsam, bellfreudiger und temperamentvoller und gerne misstrauisch |
| Zuchtgeschichte | Wurde ausschließlich als Begleithund gezüchtet | Wurde als Wach- und Begleithund gezüchtet |
| Größe | ca. 30–38 cm Widerristhöhe | beim Mittelspitz 30-40 cm |


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Japanspitz ein freundlicher, lebhafter und mittelgroßer Vertreter der Spitz-Rassen ist. Sein weißes Fell und die charakteristischen dunklen Knopfaugen verleihen ihm ein elegantes Erscheinungsbild. Obwohl seine Zuchtgeschichte in Europa noch vergleichsweise jung ist, besitzt er Eigenschaften, die eine zunehmende Popularität begünstigen könnten.



